Die richtige Pflege


Krallenpflege:

Die Krallen von unseren Meerschweinchen wachsen andauernd. Wenn diese zu lang werden, dann führt das zu Fußfehlstellungen und kann starke Schmerzen mit sich bringen.

Durch abwechslungsreichen Untergrund (z.B. Gehwegplatten im Gehege) reiben sich die Krallen oft von selbst ab. Aber wenn das mal nicht ausreicht, muss man nachhelfen.

 

Ab wo kann man die Krallen abschneiden?

Ganz hervorragend kann man das bei hellen Krallen erkennen.

Im Inneren der Kralle liegen Nerven und Blutgefäße, diese sollte man nicht verletzen. Durch die Blutgefäße ist der Bereich, "das Leben", rosa eingefärbt.

Auch bei hellbraunen Krallen ist dieser Bereich gut zu erkennen, er ist rötlicher als das außenliegende Horn.

Bei schwarzen Krallen ist es ein wenig schwerer, diesen Bereich eindeutig zu identifizieren. Am Einfachsten ist es, wenn man mit einer Taschenlampe (z.B. vom Handy) von unten auf die Kralle leuchtet. Dann sieht man auch da einen Unterschied in der Farbe.

Alles, was also über den rosanen beziehungsweise dunkleren Bereich hinausgeht, ist also "totes Horn" und kann somit abgeschnitten werden. Man sollte aber natürlich einen kleinen "Puffer" lassen, denn wenn man zu nah am "Leben" abschneidet, quetscht man beim Schneiden die Nerven. Das ist denkbar unangenehm für das Tier.

Wenn man sich bei seinem Tier nicht sicher ist, empfiehlt es sich, es sich vom Züchter/ Tierarzt des Vertrauens zeigen zu lassen. Beim Tierarzt kostet es meistens um die 5 Euro pro Tier.

 

Was, wenn man ausversehen zu tief schneidet?

Es gibt mehrere Möglichkeiten.

Es gibt, ursprünglich für Hunde, spezielle "Stifte", die die Blutung stoppen. Diese funktionieren auch bei Meerschweinchen.

Eine andere Option ist Kernseife: Man drückt die verletzte Zelle in ein Stück Kernseife, dieses stoppt ebenfalls die Blutung.

Am Besten ist es, das Tier daraufhin in das Gehege zurück zu setzen, so kann es sich beruhigen und der Blutdruck geht runter. Dann hört das Schwein schnell auf zu bluten.

 

 

Womit schneide ich am Besten?

Es gibt Krallenscheren speziell für Kleintiere. Wenn man da am anfang ein paar Euro mehr investiert, halten die wirklich eine Ewigkeit.

Alternativ kann man auch einen normalen Nagelknipser für Menschen nehmen. Auch mit denen lassen sich gut die kleinen Krallen schneiden.

 

Nicht zu empfehlen sind kleine Drehmel. Sie sind recht laut und nicht auf so kleine, dünne Krallen ausgelegt. Das kann zu Verletzungen führen.



Hier sieht man gut das "Leben" in einer hellen Kralle. Das weiße Horn davor kann geschnitten werden.


So sieht die gleiche Pfote nach dem Krallen schneiden aus. Diese Länge ist ideal.


Hier sieht man "hellbraune" Krallen vor dem Schneiden.


Hier sieht man die gleichen Krallen nach dem Schneiden.


Hier sieht man schwarze Krallen vor dem Schneiden.


Hier sieht man die Gleichen Krallen nach dem Schneiden.


So sollte es nicht aussehen! Dieses Tier hat eine Fußfehlstellung. Diese lässt sich im Nachhinein nicht mehr korrigieren. Deshalb ist das regelmäßige Kürzen so wichtig



Fellpflege:

Je nachdem, für welche Rasse man sich entscheidet, ist die Fellpflege ein mehr oder weniger großes Thema.

Einige Rassen bedürfen keiner besonderen Fellpflege, dazu gehören unter anderem die Glatthaare, Rosetten und Cresteds. Das kurze, glatte Haar verfilzt nicht. Wenn das Fell komisch aussieht (z.B. stumpf oder fettig), sollte man das beim Tierarzt abklären lassen.

Bei allen lockigen Kurzhaartieren sollte man ab und zu mal mit einer Bürste durchs Fell gehen. Durch die starke Lockenstruktur fallen die losen Haare nicht so gut von selber raus. Durch das Bürsten "zieht" man diese Haare raus und es kommt wieder Luft an die Haut.

Auch glatthaarige Langhaartiere sollten regelmäßig gebürstet beziehungsweise eher gekämmt werden. 

Bei Langhaartieren mit Locken sollte man regelmäßig die Locken "verlesen". Das lässt man sich am Besten von dem entsprechenden Züchter zeigen, da er am Ehesten weiß, wie es bei seinen Tieren klappt.

Außerdem sollte man regelmäßig die Haaren bodenlang trimmen (z.B. mit einer Friörschere) und im Intimbereich das Fell eher kurz halten, damit das Tier sich besser putzen kann.

Wenn es aus medizinischer Sicht keinen Grund gibt, sollte man Meerschweinchen nicht baden. Ein Tier, welches am Po mit Urin oder Kot verschmiert ist, sollte einem Tierarzt vorgestellt werden. Dieses weist auf Krankheiten hin.

Verfärbungen im weißen Fell können vorkommen. Diese reinigen die Schweine aber meistens von selber wieder.

 


Kürzer als auf diesem Bild braucht man die Haare nicht schneiden.

Da Meerschweinchen keine Unterwolle besitzen, sollte man sie im Sommer nicht scheren oder ganz kurz schneiden. Zum einen juckt das nachwachsende Fell und zum anderen kriegen die Tiere so schneller einen Sonnenstich.

Auf dem Bild sieht man einen glatthaarigen Langhaarmix.


Bei Langhaartieren mit Lockenstruktur empfiehlt es sich, regelmäßig die einzelnen Locken zu "verlesen". Dazu zieht man quasi dickere Lockensträhnen auseinander, sodass es mehrere kleinere Lockensträhnen werden.