Vergesellschaftung


Vorab: Da es hier um Tiere geht, gibt es keine 100 prozentige Erfolgsgarantie bei Vergesellschaftungen. Deshalb sind alle nachfolgenden "Tipps und Tricks" ohne Gewähr.

 

Wo ist der beste Ort für eine Zusammenführung?

Nach wie vor ist es weit verbreitet, man solle Meerschweinchen am Besten auf neutralem Boden zusammenführen.

Mittlerweile weiß man es allerdings besser: Der neutrale Boden sorgt nur für künstlichen Stress.

Da Meerschweinchen kein wirkliches Revierverhalten zeigen, würden sie sowohl auf dem neutralen Boden als auch im eigentlichen Gehege die Rangordnung klären müssen.

Deshalb rät man dazu, den Neuankömmling einfach in das reguläre Gehege zu den bereits vorhandenen Schweinchen zu setzen.

 

Vorbereitung:

Eigentlich bedarf es keiner großartigen Vorbereitung. Wenn man möchte, kann man ein paar Tage vorher das Gehege reinigen, damit man das neue Tier erstmal in Ruhe ankommen lassen kann, bevor man wieder sauber machen muss. Das ist aber nicht zwingend notwendig.

 

Zusammenführung:

Wenn man dann sein Tier beim Züchter (oder wo auch immer man sein Schweinchen gefunden hat), abgeholt hat, setzt man das Schwein nach der Quarantäne (mehr dazu weiter unten) einfach in das Gehege. Am Besten legt man ein wenig super leckeres Futter für die Schweinchen mit rein und lässt die Schweine einfach machen.

Manche Menschen lassen die Tiere erst mit einem Trenngitter aneinander, das ist aber nicht zu empfehlen. Die Tiere können so nicht die Rangordnung klären und das schürt Aggressionen.

 

Wann ist eine Vergesellschaftung schief gelaufen?

Kleine Streitereien gehören meist dazu. Auch das ein oder andere Haarbüschel kann mal fliegen. Das ist nichts wildes und wenn man als Mensch bei solchen Kleinigkeiten dazwischen geht, dann wird es meist nur Schlimmer.

Grundsätzlich sollte man nicht mit blosser Hand zwischen zwei streitende Meerschweinchen packen. Wenn ein Meerschweinchen sich erschrickt, kann es schonmal zubeißen, wenn auch nicht absichtlich. In einer Streitsituation, wenn jemand dazwischen packt, kann ein Meerschweinchen ganz schön böse zubeißen. Wenn man die Tiere nicht anders getrennt kriegt, empfiehlt sich eine Kehrschaufel oder ähnliches.

Also: wann sollte man trennen?

Man sagt, man sollte nicht trennen, bevor kein Blut fließt. Kleine Macken sind also in Ordnung und auch ein paar rausgezupfte Haare sind vollkommen im Rahmen, aber ernsthafte Verletzungen sind auf jeden Fall Grund zur Trennung.

 

Quarantäne:

Gerade wenn man eine große Anzahl an Tieren daheim hat, empfiehlt sich eine Quarantäne. Egal, woher man seine Schweinchen holt.

Dazu sollte man den Neuzugang räumlich getrennt von den vorhandenen Tieren unterbringen. Man sollte möglichst immer erst seine eigenen Tiere versorgen und dann den Neuzugang, um keine Keime vom Neuzugang zu den bereits vorhandenen Tieren zu übertragen.

Nach etwa zwei Wochen setzt man ein sogenanntes "Opfertier" dazu, um zu sehen, ob die verschiedenen Stallkulturen (jeder Stall hat seine eigenen Bakterien, das bedeutet aber nicht, dass die Tiere krank sind) sich vertragen. Diese Tiere lässt man dann für 4 Wochen beisammen. Wenn in dieser Zeit keine Symptome von Krankheit bei einem der beiden Tiere auftreten und man dazu noch eine Kotrobe abgegeben hat, dessen Ergebnis unauffällig ist, kann man seinen Neuzugang zu seiner bisherigen Gruppe dazu setzen.

Diese ausführliche Quarantäne ist keine Vorschrift, dennoch empfehle ich eine Quarantäne zum Schutz aller beteiligten Tiere. Denn auch die neuen Tiere können durch die vorhandenen Stallkeime erkranken, wenn die beiden Kulturen sich nicht miteinander vertragen.