Handaufzucht


Leider läuft auch in der besten Zucht nicht alles glatt, sodass es ab und zu nicht möglich ist, dass die Mutter sich um ihre Jungtiere in ausreichendem Maße kümmern kann.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten:

 

Eine Amme

Eine Amme ist die beste Lösung. Als Mensch kann man sich nicht so gut um ein Meerschweinchenjungtier kümmern, wie es ein anders Meerschweinchen kann. Wenn man also zufällig eine Amme hat, die entweder nur wenige Welpen hat oder ihre eigenen Welpen verloren hat, so kann man dieser Sau einfach die betroffenen Welpen "unterschieben". Im Idealfall kümmert sie sich direkt und ausgiebig um die Jungtiere und behandelt sie wie ihre eigenen.

 

Flaschenaufzucht

  1.  Zufüttern  muss man dann, wenn die Mutter selbst nicht genügend Milch ausbilden kann. Es ist also nur ein ergänzendes Füttern zu der Milch der Mutter.
  2. Komplette Handaufzucht ist notwendig, wenn die Mutter verstorben ist oder gar keine Milch hat. Die ersten Tage muss man beinahe stündlich mit der Flasche/Spritze zufüttern.

Womit man zufüttert, ist ein kleines Streitthema unter Züchtern. Einige nehmen Ziegenmilch, andere Katzenaufzuchtsmilch (unbedingt ohne Taurin!) und wieder andere nehmen andere Ersatzprodukte wie zum Beispiel Fresubin.

Hier gilt: gut ist das, was wirklich hilft.

 

Man kann in die Milch ein wenig Simeticon geben, um Verdauungsprobleme vorzubeugen. Das bekommt man entweder in der Apotheke oder in einem gut organisierten Drogeriegeschäft.


Wann füttert man zu?


Wann und ob man zufüttern möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Welpen die schon sehr schwach sind, werden auch durch das Zufüttern sehr selten wieder fit. Meistens verlängert man so das Leid bloss künstlich.

 

Grundsätzlich gilt: Eine Gewichtsabnahme von 10% des Geburtsgewichtes ist in Ordnung. Alles darüber hinaus wird gefährlich und bedeutet, dass die Sau ggf. zu wenig oder keine Milch hat, beziehungsweise sich nicht richtig um die Welpen kümmert.

 

Wenn die Sau verstorben ist oder keine Milch hat, muss die ersten Tage stündlich, mindestens aber alle zwei Stunden zugefüttert werden. Ab etwa zehn Tagen kann man das Füttern auf fünf mal am Tag reduzieren, wenn sich das Jungtier gut entwickelt. Bei 250 bis 300 Gramm kann das Zufüttern vollkommen abgesetzt werden.

 

Wichtig ist, dass man den Jungtieren nach dem Füttern noch eine Weile den Bauch und den Genitalbereich mit kreisenden Bewegungen (im Uhrzeigersinn) massiert, um die Verdauung zu unterstützend und das Kot absetzen zu erleichtern.