Außenhaltung


Außenhaltung ist meine bevorzugte Haltungsform, da man merkt, wie die Tiere das "natürliche" Leben genießen. Die Geräusche, den Wetterwechsel, die sanfte Briese im Sommer...

Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1.  Ganzjährige Außenhaltung: Wenn man seine Tiere Sommer wie Winter außen halten mag, muss man bedenken, dass die Gruppe aus mindestens 4 Tieren bestehen sollte, damit sie sich gegenseitig wärmen können. Das Gehege sollte mindestens 4 Quadratmeter groß sein und zusätzlich  eine Schutzhütte besitzen (dazu mehr weiter unten). Je größer das Gehege, desto besser können sie sich warmlaufen.
  2. Halbjährige Außenhaltung: Wenn man seine Tiere nur über die warme Jahreszeit außen halten mag, braucht man keine spezielle Schutzhütte. Außerdem kann man so auch Außenhaltung haben, wenn man nur 2 Meerschweinchen hat. Man kann sie im Frühjahr nach draußen setzen, sobald es dauerhaft (auch in der Nacht) über 10 Grad hat. Davon abhängig sollte man auch den Zeitpunkt des Umzuges im Herbst machen. Gehen die Temperaturen unter 10 Grad, sollten die Tiere in das Winterquartier ziehen.

Bei der Planung eines Außengeheges sollte man unbedingt auf den Standort achten. So sollte es nicht in der direkten Sonne stehen, sondern am Besten im Halbschatten oder künstlich beschattet werden (Sonnensegel, Holzverkleidung etc.). Außerdem sollte man bedenken, dass der Wind nicht so durch das Gehege pfeifen sollte. das kann man aber einfach unterbinden, indem man zwei Seiten mit Sichtschutzzäunen verschließt.

 


Der richtige Schutz


Das Außengehege sollte von allen sechs Seiten gesichert sein. Das bedeutet auch der Boden und das Dach.

Für den Boden hat man im Grunde nur drei Möglichkeiten:

  1.  Draht: Man kann an der Stelle, wo später einmal das Gehege stehen soll, Draht in den Boden einlassen. Dafür trägt man einfach ein paar Zentimeter vom Erdboden ab und verlegt den Draht so, dass er dicht ist (einzelne Bahnen müssen mit Draht verbunden werden). Man kann den Draht auch auf den Erdboden auflegen und weitere Erde darüber verteile. Wichtig ist bloss, dass die Tiere nicht direkt auf dem Draht laufen, da sie sich sonst verletzen können.
  2. Steinplatten: Sowohl Gehweg- als auch Waschbetonplatten sind eine Option. Sie müssen auf der gesamten Fläche verlegt werden und nicht nur als "Buddelschutz" am Rand. Raubtiere buddeln gut und gerne einige Meter, um an ihre Beute zu kommen.
  3. Beton: Man kann auch auf der gesamten Fläche eine Betonplatte gießen. Dabei muss man aber auf die entsprechende Grundierung achten. Außerdem muss man hier, je nach Wohnort eine Baugenehmigung für haben.

Für die Seiten und das Dach empfehle ich einen punktverschweißten und feuerverzinkten Volierendraht. Auch da muss man auf einiges achten. Die Maschenweite sollte 16x16 mm nicht überschreiten, ansonsten können sich Raubtiere (vorallem Ratten) durchzwägen. Kleiner geht natürlich auch, ab 10x10 sollten auch Mäuse nicht mehr durch das Gitter passen. Die Drahtstärke sollte so groß wie möglich sein. Bei 16x16 mindestens 1,2 Millimeter, bei 12,7x12,7 mindestens 1,05 Millimeter

Solchen Draht bekommt man online (z.B. bei Drahtexpress.de ) oder in gut sortierten Baumärkten.

 

Sechskantdraht (z.B. Kaninchendraht) ist nicht geeignet. Er rostet schnell und kann auch von den Räubern schnell beschädigt/zerstört werden.

 

Zusätzlich kann man das Dach auch schließen, sodass man darunter trockene Lauffläche hat. Man könnte dafür Welldachplatten aus PVC nehmen, sollte aber beachten, dass es in der Sonne eventuell zu heiß werden kann.

Alternativ kann man auch aus Holz und Dachpappe etwas bauen, wenn man es stabiler möchte.

Man muss aber bedenken, dass Ratten sich durch Holz fressen können und deshalb trotzdem mit Draht verkleiden muss.


Einrichtung


Die Einrichtung ist absolute Geschmackssache.

Das Wichtigste dabei ist, dass keine giftigen Pflanzen im Gehege oder in Gehege Nähe sind. Meerschweinchen stehen zwar im Ruf, selektieren zu können, aber wie heißt es so schön "Der Hunger treibt´s rein".

Geeignete Pflanzen für die Inneneinrichtung wären zum Beispiel:

  • Obstbäume (alle Sorten eignen sich)
  • Haselnusssträucher
  • Bambus
  • Ziergräser
  • Kräuter (siehe Futterliste)

Man kann mithilfe von Steinen verschiedene Etagen bauen, sodass sie sich erhöht setzen können. Oder ausgehüllte Baumstümpfe als Verteckmöglichkeiten anbieten. Im Grunde setzt einem nur die eigene Kreativität ein Limit.

Ein paar Anregungen kann man den Bildern am Ende dieser Seite entnehmen.

 


Schutzhütte


Die Schutzhütte ist nur etwas für die ganzjährige Außenhaltung, für den Sommer braucht man keine.

Wenn man nun eine Schutzhütte bauen mag, gibt es zwei große Fragen:

Welche Größe brauche ich?

Für 4 Tiere empfehle ich eine Größe von mindestens 120x70 cm und maximal 150x70 cm.

Man muss hier bedenken, dass es ausnahmsweise ein "zu groß" gibt. Denn je größer man baut, desto schwerer ist es für die Tiere, die Box warm zu halten. Deshalb gilt die grobe Regel: Pro Tier etwa ein Din A3 Blatt, maximal ein Din A2 Blatt an Platz einplanen.

Die Box muss nicht besonders hoch sein. 35-40 cm Deckenhöhe dürfte reichen.

 

Welches Material ist geeignet?

Die besten Erfahrungen habe ich mit Holz und Styropor gemacht. Je nach Budget kann man gestrichene OSB Platten nehmen oder dickere Holzbretter. Von innen und außen sollte man mit Holz verkleiden, sodass die Tiere nicht an das Styropor gelangen. Manche bauen ein kleines "Fenster" ein, um ihre Tiere sehen zu können, ohne den Deckel auf zu machen. Das ist zwar nicht notwendig, aber sicher eine nette Ergänzung.

Jenachdem, wie kalt es bei einem wird, sollte man die Wände dicker bauen für zusätzlichen Schutz.

 

In der Box sollte es immer über 0 Grad haben, am Optimalsten wäre eine Temperatur von etwa 5 Grad. Sind die Temperaturen so eisig, dass die Tiere das nicht schaffen, kann man mit einem Frostwächter unterstützen. Den kriegt man zum Beispiel bei Amazon.

Ein weiterer Aspekt, auf den man achten sollte ist Kondeswasser. Durch starken Temperaturunterschied zum Außenbereich sammelt sich eventuell Kondenswasser in der Hütte. Durch einige Deckennahe Bohrlöcher kann man dem Abhilfe leisten. Auch regelmäßiges Lüften schadet nicht.


Wärmelampen?!


Gerade, wenn es wirklich kalt wird, überlegen viele Leute, zusätzlich zur Schutzhütte, eine Wärmelampe ins Gehege zu hängen.

Das ist zwar gut gemeint, aber überhaupt nicht sinnvoll.

Der Temperaturunterschied ist zu groß. Wenn die Tiere unter der Lampe sitzen, wärmen sie sich zu sehr auf. Wenn sie dann unter der Lampe weggehen, werden sie sehr schnell wieder sehr kalt. Dadurch kommt es nicht selten zu Erkältungen oder anderen Krankheiten.


Anregungen