Geburt


Im Idealfall werden die Welpen zwischen dem 68. und 72. Trächtigkeitstag geboren. Zu diesem Zeitpunkt sind die Welpen vollkommen fertig entwickelt, besitzen also schon vollständiges Fell (Ausnahme sind hier logischerweise Skinny Pigs), können sehen und hören und feste Nahrung zu sich nehmen. Alle ihre Zähne sind bereits die, die sie ihr Leben lang begleiten werden (ausgenommen der letzte Molar, dieser kommt erst etwa sieben Tage nach Geburt durch das Zahnfleisch).

 


Geburtsverlauf


Sobald die ersten Wehen einsetzen, dauert es im Regelfall nur wenige Minuten, bis der erste Welpe geboren wurde. Jedes einzelne Jungtier hat seine eigene Eihülle, die es umgibt und eine eigene Nabelschnur wie auch Nachgeburt (Plazenta).

Wenn der Kopf des Jungtieres aus der Scheide des Weibchens schaut, wird sie sich "aufbuckeln", um an das Baby zu kommen und es mit den Zähnen an der Eihaut nach vorne ziehen. Zwischen ihren Vorderfüßen liegend wird das Jungtier nun aus der Eihaut befreit, die Nabelschnur wird durchgetrennt und wenn dann noch Zeit ist, wird die Sau das Junge bereits anfangen, zu putzen.

Das nächste Jungtier folgt oft schon nach sehr kurzer Zeit (maximal 30 Minuten, alles, was länger dauert, ist gefährlich), sodass das entgültige Reinigen der Jungtiere in der Regel erst nach der Geburt aller Welpen stattfindet.

Neben den Jungtieren reinigt die Mutter auch die Umgebung. Das heißt sie frisst sämtliche Nachgeburten, die Eihäute und blutiges Streu. In Gruppen mit mehreren Tieren helfen hier oft andere Tiere (sowohl alt wie jung, Bock wie Sau), um der frischen Mutter zu helfen.

Bereits wenige Momente nach der Geburt werden die Jungtiere gesäugt, oft stärkt sich währenddessen die Mutter mit ein wenig Futter.


Geburtsprobleme


Wehenschwäche/-ausbleiben

Wenn die Wehen zu schwach sind oder nach kurzer Zeit wieder ausbleiben, obwohl die Jungtiere noch im Mutterleib sind (oder zumindest ein Teil der Jungtiere), ist der sofortige Aufbruch zum Tierarzt unersetzlich!

Der Tierarzt wird dem Weibchen ein wehenförderndes Mittel verabreichen, sodass es mit etwas Glück die Jungtiere danach aus eigener Kraft zur Welt bringen kann. In einigen Fällen reicht dieses allerdings nicht aus und trotz entsprechender Medikamente geht die Geburt nicht vor ran. In dem Fall muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden.

 

Geburtsstau

Wenn eines der Jungtiere unglücklich vor dem Geburtskanal liegt, kommt es zum Geburtsstau. Es liegt dann mit dem Körper statt dem Kopf vor dem Kanal, sodass es, trotz Wehen, nicht hindurchrutschen kann.

Es kann auch durch verlagerte Organe zu einer Geburtskanalblockade kommen

Auch dieses ist ein Fall für den Tierarzt!

 

Steißlage

Eines (oder mehrere) der Jungtiere liegen, statt mit dem Kopf, mit dem Steiß vor dem Geburtskanal und kommen auch mit dem Steiß vorran zur Welt. Oft sind diese Jungtiere länger im Geburtskanal und ersticken.

 

Frühgeburten

Es gibt viele Ursachen für zu frühe Geburten.

Frühgeburten vor dem 45. Trächtigkeitstag kriegt man nur sehr selten mit, da die Jungtiere und auch alle Anzeichen dafür entweder resorbiert oder aufgefressen werden.

Ab dem 64. Trächtigkeitstag sind die Welpen theoretisch lebensfähig, oft fehlt ihnen noch etwas Behaarung unter dem Bauch.